Sema Moritz

Gesang

Sema Moritz ist in Ankara geboren und bekannt unter ihrem Künstlernamen Sema. Erste Erfolge hatte sie mit klassischer türkischer Musik in der Türkei. Danach lebte die Bibliothekswissenschaftlerin lange in Deutschland, wo sie in den 1970ern Mitglied im Türkischen Arbeiterchor Westberlin wurde. Sie studierte in Berlin Gesang und Schauspiel. Mitte der 1980er war sie Sängerin des Ensembles Kreuzberger Freunde. 1989 gründete sie dann in Berlin zusammen mit ihrem Ehemann Dieter Moritz die Gruppe Taksim, die diverse Alben als CD (Deutschland) und MC (Türkei) veröffentlichte. Ihr Reperoire umfasst jüdischen Ghetto-Liedern, anatolischer Volksmusik, Brecht und Istanbuler Kunstmusik. Bald galt Sema in Berlin als türkische Sängerin zum Vorzeigen. Mit einem Stipendium des Berliner Senats geht Sema nach Istanbul und beginnt, in Bibliotheken alte türkische Kunstlieder zu sammeln. Zurück in Berlin, entwickelt sie mit Taksim in Arrangements mit Bandoneon, Schlagzeug und Sopransaxophon wunderschöne Verbindungen zwischen traditioneller osmanischer Kunstmusik und europäischem Jazz. Die CD „Erinnerungen an Istanbul“ erscheint als Teil eines prachtvollen, großformatigen Kunstbandes, mit alten Stichen und neuen Übermalungen durch den Berliner Maler Hanefi Yeter. Und jetzt hat sie eine Mission unter dem Titel Ein Tropfen auf den heissen Stein, Lieder zum Thema Exil, Heimatlosigkeit, Migration mit Texten und Musik von Nazım Hikmet / Tahsin İncirci, Bertolt Brecht, Eric Satie. u.a.