Microphone Mafia

Rap

Microphone Mafia wurde 1989 als TCA the Microphone Mafia von vier Schulfreunden in Köln-Flittard gegründet. Zeitweise bestand die Band auch aus sechs Mitgliedern, wobei Beatboxer Önder, Produzent Pierro und der erste DJ Arni jedoch kurz darauf aufhörten. TCA stand für „Therapy Contra Animosity“ (Therapie gegen Feindseligkeit). Der Name war von Gründungsmitglied Dennis „Dio“ Morel beeinflusst, der gerade etwas Zeit in den Vereinigten Staaten verbracht hatte und von N.W.A beeinflusst war. Die Band begann zunächst auf Englisch zu rappen. Sie organisierte Partys und Jams in Köln und Umgebung.

1992, unter den Eindrücken der Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen, politisierte sich die Band, deren Mitglieder vor allem aus Gastarbeiterfamilien stammen, zunehmend. 1993 beteiligte sie sich am Doppelalbum Hip Hop Hurra! Rap gegen Rechts vom Stadtmagazin Prinz, das gegen den zunehmenden Rechtsruck ein Zeichen setzen wollte. Im gleichen Jahr waren sie auch auf SOS Deutschland! Stop Faschismus! Stop Rassismus! vom Label Day-Glo Records vertreten, dort zusammen mit dem türkischen Rapper Bülent Eskimez.

Zwischenzeitlich veröffentlichte die Gruppe als Microphone Mafia mehrere Alben und Maxi-Singles und publizierte u. a. zusammen mit BAP auch eine Maxi gegen Rechtsradikalismus unter dem Titel Arsch huh, Zäng ussenander! (d. h.: Arsch hoch, Zähne auseinander), über die überregional berichtet wurde. Beim ersten „Arsch huh, Zäng ussenander“-Konzert noch im Publikum, gehörten sie zu den Gründungsmitgliedern der Arsch huh AG und beteiligten sich auch 2002 an der Neuauflage zum zehnjährigen Jubiläum, wo sie Wann jeit d'r Himmel widder op von Die Höhner coverten.

2007 nahm Kutlu Yurtseven Kontakt mit der Holocaustüberlebenden Esther Bejarano auf, um ein musikalisches Projekt zusammen zu starten.[6] Hintergrund war das Projekt Schulhof-CD der Freien Kameradschaften und der NPD, bei dem Gratis-CDs mit rechter Musik auf Schulhöfen verteilt wurden. 2017 reiste die Gruppe nach Kuba. Ein Bildband dokumentierte die Konzertreise.

 „Wir wollen keinen Dank, wir wollen Respekt verdammt noch mal!“ (Refrain aus „Denkmal“) Den Rap „Denkmal“ hat die Kölner Gruppe „Microphone Mafia“ ihren Vätern gewidmet – und stellvertretend der ganzen ersten Generation so genannter Gastarbeiter, die seit Mitte der 1950er Jahre nach Deutschland kamen.